Es ist das typische Bild einer Braut: Sie geht den Gang entlang und trägt ein wunderschönes weißes Hochzeitskleid. Brautkleider in Grün, Lila oder gar in Schwarz sind kaum vorstellbar. Die Braut trägt klassisch Weiß, das ist seit Generationen Brauch. Doch warum eigentlich?
Wir bei WeddyPlace, Deutschlands größtem digitalen Hochzeitsplaner, haben uns die Geschichte des Brautkleides genauer angeschaut. Also lies weiter, um zu erfahren, was es mit dem weißen Brautkleid auf sich hat.
Was viele nicht wissen: Das weiße Brautkleid ist eigentlich noch gar nicht so alt. Wenn wir in die Geschichte zurückschauen, dann war Schwarz unter der einfachen Bevölkerung bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts die Nummer Eins unter den Brautkleidern.
Das schwarze Kleid hatte jedoch eher praktische Gründe: Das Nähen eines besonderen Kleides für diesen Anlass war teuer und zeitaufwendig. Viele Bräute trugen daher zu ihrer Hochzeit ihr schönstes Kleid. Weiße Stoffe waren sehr teuer, deswegen war dieses meistens Schwarz oder sehr dunkel: gottesfürchtig für den Kirchgang und leicht zu reinigen.
Woher kommt die Tradition des weißen Brautkleides?
Die Idee, dass die Braut am Hochzeitstag ein weißes Kleid tragen sollte, stammt ursprünglich aus England. Als sich Queen Victoria und Prinz Albert im Jahr 1840 trauen ließen, setzte sie den bis heute anhaltenden Trend. Die britische Königin Victoria wählte für ihre Trauung nämlich ein nicht ganz so traditionelles Kleid: ein Traum in Weiß. Mit diesem Kleid aus Spitze setzte die Königin ein Statement und machte das weiße Brautkleid populär.
Weiß galt als besonderer Luxus
Es wurde viel über die Hochzeit von Königin Victoria berichtet. Somit sind weitere europäische Adlige dem neuen Trend nachgegangen. Das neue weiße Brautkleid wurde dabei zu einem Zeichen von Luxus. Schließlich war das Waschen im 19. Jahrhundert sehr aufwändig. Helle Kleider galten als besonders schwer zu pflegen.
Der Trend setzte sich durch
Daher hat es noch einige Jahrzehnte gedauert, bis das weiße Kleid auch unter den bürgerlichen Eheleuten beliebt wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Gesellschaft wohlhabender. Auch die Kleidung konnte günstiger produziert werden. Der Traum in Weiß wurde schließlich auch in den unteren Schichten zu einem festen Bestandteil der Hochzeit.
Ein weiterer Grund für das beliebte weiße Brautkleid war sicherlich die Verbreitung der Modezeitschriften. In denen wurden immer häufiger weiße Hochzeitskleider abgebildet. Darüber hinaus wirkte die Farbe auf den frühen Schwarzweiß- und Sepia-Fotografien besonders gut.
Symbol von Reinheit und Unschuld
Mit zunehmender Popularität des weißen Hochzeitskleides wurde die Farbe Weiß nicht mehr mit Reichtum verbunden. Das weiße Brautkleid steht seitdem für Reinheit und Unschuld. Früher galten Frauen nur dann als rein und unschuldig, wenn sie vor der Hochzeit keinen Sex hatten.
10 Gründe, warum die Braut weiß trägt
Heutzutage ist in Deutschland den meisten Personen egal, ob die Braut vor der Hochzeit Sex hatte. Bei der Farbe des Brautkleides ist es dennoch geblieben. Für viele Bräute ist es sogar ein Traum, diesen Tag in einem atemberaubenden weißen Kleid zu verbringen. Du fragst dich, warum das weiße Brautkleid auch noch heutzutage so beliebt ist? Hier haben wir 10 Gründe für Dich:
- Weiß ist eine neutrale Farbe, die zu jedem Hochzeitsthema passt.
- Weil Weiß eine sehr zarte und elegante Farbe ist, strahlt ein weißes Kleid Schönheit und Anmut aus.
- Weiß ist eine zeitlose Farbe, die nie aus der Mode kommt.
- Mit der Farbe Weiß lenkt die Braut die Aufmerksamkeit auf sich und hinterlässt einen starken ersten Eindruck.
- In der Farbpsychologie ist Weiß die Farbe des Neuanfangs. Mit einem weißen Kleid zeigt die Braut, dass sie für den neuen gemeinsamen Lebensabschnitt bereit ist.
- In vielen Kulturen ist Weiß die Farbe der Engel und Götter.
- Weiß bietet innere Klarheit und Ordnung. Dadurch erfrischt die Farbe den Geist und auch das gesamte körpereigene Energiesystem.
- Wenn Du etwas Weißes trägst, wirkst Du selbstbewusst und entschlossen.
- Weiß ist eine Farbe des Schutzes und der Ermutigung. Somit vermittelt Weiß, ein Gefühl des Friedens und der Hoffnung. Die Farbe trägt dazu bei, emotionale Verstimmungen zu lindern.
- Weiß hat in unserer Kultur keinen negativen Zusammenhang, so ist sie die vollkommenste Farbe.
Warum das Tragen von Weiß kein Muss ist
Die Farbe Weiß prägt auch heute noch die Brautmode. Sie ist neben Creme und Eierschalenfarben am häufigsten in den Brautmodengeschäften zu sehen. Die meisten Menschen denken, dass das Tragen von Weiß bei der Hochzeit ein Muss ist. Tatsächlich gibt es aber keinen Grund, warum die Braut nicht auch eine andere Farbe tragen kann. Du findest Weiß zu langweilig oder magst die Vorstellung nicht, dass alle Augen auf Deinem Kleid ruhen?
Die Tradition, dass die Braut am Hochzeitstag ein weißes Kleid trägt, ist zwar weit verbreitet, aber keineswegs zwingend. Wenn weiße Kleider nicht dein Ding sind, dann gibt es zahlreiche Alternativen. Denn natürlich gilt auch am schönsten Tag im Leben: Erlaubt ist, was Dir gefällt!
Dementsprechend kannst Du auch ohne Bedenken in einem andersfarbigen Kleid heiraten. Du brauchst keine Angst davor haben, die Hochzeitstradition zu brechen. Immerhin war das weiße Brautkleid nicht immer Bestandteil der Tradition.
Alternativen zum weißen Brautkleid
Wir haben für Dich eine wunderschöne Auswahl zusammengestellt von Bräuten, die kein Weiß tragen. Lass Dich inspirieren und trau Dich am großen Tag alles so zu machen, wie Du es Dir wünschst!
Wie Du siehst, ist zwar das klassische Brautkleid weiß. Aber auch ein Brautkleid in Blau, Lila oder Rosa kann wunderschön aussehen. Also lasst uns alte Traditionen brechen und unserer Fantasie beim Brautkleid freien Lauf lassen! Das Wichtigste ist, dass du dich bei der Hochzeit wunderschön und wohl fühlst.
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Titelbild: © Kathleen John