Mit einer nachhaltigen Hochzeit erlebt Ihr nicht nur einen unvergesslichen Tag, sondern berücksichtigt auch die Umwelt. Aber wie ist es möglich, ein so großes Fest nachhaltig und umweltbewusster zu gestalten?
Ich zeige Euch in diesem Guide hilfreiche Tipps und clevere Alternativen, sodass Ihr Eure Hochzeit Schritt für Schritt umweltfreundlicher gestalten könnt. Lasst Euch inspirieren und entdeckt, wie Ihr Eure Hochzeit ganz einfach unvergesslich und grüner macht!
Was ist eine Green Wedding bzw. nachhaltige Hochzeit?
Nachhaltig heiraten liegt im Trend
Mit einer Green Wedding liegt Ihr absolut im Trend! Denn immer mehr Brautpaare achten bei ihrer Hochzeit auf Umwelt und Natur und setzen auf Nachhaltigkeit. Immerhin gilt der Klimawandel bzw. die globale Erwärmung als eines der größten Probleme unserer Zeit.
Bei der Green Wedding ist es aber ganz Euch überlassen, wie Ihr das Thema Nachhaltigkeit in Eure Hochzeit integrieren möchtet. Für vieles gibt es umweltfreundliche Alternativen, sodass Ihr trotzdem auf nichts verzichten müsst und eine wunderschöne Hochzeitsfeier genießen könnt.
Hier zeige ich Euch die besten Tipps und tolle Alternativen zu jedem Aspekt Eurer Hochzeit!
Location
Auch wenn eine Gartenhochzeit oder eine romantische Feier draußen sehr naturverbunden ist, ist sie nicht unbedingt nachhaltig und umweltbewusster. Schließlich müssen zu so einer abseits gelegenen Location alle Möbel, Geräte usw. angeliefert werden.
Setzt also lieber auf eine professionell geführte Location, wo weniger Lieferungen anfallen. Allerdings solltet Ihr auch hier die Anfahrten beachten. Beispielsweise von der Traulocation zur Feier und von der Feierlocation zur Übernachtungsmöglichkeit der Gäste.
Destination Weddings sind zwar ein echtes Highlight, gleichzeitig leider aber nicht besonders umweltbewusst, wenn alle Gäste per Flug anreisen müssen. Berücksichtigt also auch, wenn möglich, die Anreise Eurer Gäste.
Hochzeitsessen
Bei bestimmten Locations, wie Bio-Hotels und Bio-Restaurants, könnt Ihr bereits davon ausgehen, dass sie ihre Zutaten für das Hochzeitsessen von Bio-Höfen und aus der Region beziehen.
Sonst könnt Ihr bei der Wahl des Caterings auch nachfragen und bei der Profi-Suche viel Wert auf die verwendeten Lebensmittel legen.
Wenn Ihr bereits vegetarisch oder vegan lebt, ist ein passendes Hochzeitsmenü auch eine tolle Idee und weitaus nachhaltiger. So könnt Ihr Euren Gästen, die vielleicht bisher nicht ganz so viele Berührungspunkte mit fleischloser Ernährung hatten, tolle Gerichte zeigen.
Gleiches gilt natürlich auch für die Hochzeitstorte, die auf jeder Hochzeit ein Highlight ist!
Beim Hochzeitsessen muss allerdings zwischen einem Buffet und einem gesetzten Dinner unterschieden werden. Bei letzterem bleiben die Gäste sitzen und bekommen jeden Gang einmal serviert. Es bleibt hier also in der Regel weniger übrig als beim Buffet. Da beim Buffet in der Regel großzügigere Mengen kalkuliert werden.
Es lohnt sich außerdem, auf die Saison und Regionalität zu achten. So vermeidet Ihr weite Lieferwege der Zutaten und könnt frische Leckereien aus Eurer Umgebung genießen. Noch dazu werden sich Eure Gäste freuen, wenn sie Eure Region und lokale Spezialitäten besser kennenlernen.
Plastik und Wegwerfgeschirr gelten als ein No-Go und lassen sich wunderbar ersetzen mit einzigartigem Geschirr und beispielsweise Glasstrohhalmen. Auch Stoffservietten sehen nicht nur besonders hochwertig aus, sie sind deutlich nachhaltiger als die aus Papier. Denn sie können gewaschen und schließlich wiederverwendet werden.
Papeterie
Umweltfreundliches Papier muss nicht immer der recycelte, braune Karton sein. Mittlerweile gibt es viele Versionen von Anbietern, die auf Nachhaltigkeit setzen. Achtet hier auf entsprechende Siegel, wie zum Beispiel der blaue Engel.
Braunes Recyclingpapier kann aber zum Beispiel eine passende Option sein, wenn Ihr Eure Hochzeit generell im Boho oder Vintage-Stil gestalten möchtet.
Meist liegt Ihr mit DIY-Projekten in der Papeterie auch nicht umweltbewusster, da Ihr oft mehrere Versuche und Probedrucke braucht und dabei viel Müll entstehen kann. Alternativ könnt Ihr aber Eure Einladungen selbst online gestalten und digital verschicken. So verzichtet Ihr komplett auf Papier und Postwege.
Bestimmte Schilder, wie das Willkommensschild oder den Aufsteller für den Sitzplan, lassen sich auch ganz einfach selbst als umweltbewusste Variante gestalten. Beispielsweise könnt Ihr einzigartige Vintage-Spiegel mit abwischbaren Markern beschriften. nach der Hochzeit könnt Ihr die Spiegel dann bei Euch zu Hause aufhängen oder sie verschenken.
Dekoration und Floristik
Wunderschöne Deko und ein buntes Blumenmeer verwandeln Eure Location in eine einzigartige Kulisse. Setzt bei der Dekoration allerdings lieber auf Mietware, anstatt viel zu kaufen. Alternativ könnt Ihr bereits vorab darauf achten, dass Ihr die gekauften Produkte nach der Hochzeit wiederverwenden könnt.
Es wäre äußerst schade, wenn Ihr zig Dekoartikel nach einer Benutzung wieder wegwerfen müsstet. Da freut sich weder die Natur noch der Geldbeutel. Bei vielen lokalen Anbietern findet Ihr dafür eine große Auswahl an Mietdeko in verschiedenen Stilrichtungen.
Alternativ könnt Ihr bei der Dekoration auch viel in kreativen DIY-Projekten selbst basteln. Macht Euch allerdings vorab Gedanken, wie Ihr die Deko nach der Hochzeit weiterverarbeiten oder wiederverwenden könnt. Es macht wenig Sinn, mit nachhaltigen Materialien wunderschöne Deko zu basteln und sie nach einer Benutzung doch wieder wegzuschmeißen.
Die umweltfreundlichste Variante bei der Floristik sind Topfpflanzen. Große Pflanzen könnt Ihr beispielsweise mieten und so eine ganz besondere Raumatmosphäre schaffen. Aber auch auf den Tischen machen sich Arrangements in Töpfen und Kästen wunderbar, beispielsweise mit Rosen oder Hortensien.
Diese Pflanzen könnt Ihr anschließend zum Beispiel auch an Eure Gäste verteilen oder selbst behalten und bei Euch zu Hause arrangieren.
Wenn Euch frische Blumen am Herzen liegen, dann ist es deutlich umweltschonender, regionale Arten zu wählen. So müssen sie keinen langen Weg hinter sich legen, um schließlich Eure Hochzeitstische zu zieren. Auch die Saison ist wichtig, damit die Blumen zum Zeitpunkt Eurer Hochzeit verfügbar sind.
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Hochzeitsoutfits
Kleidung ist vor allem dann nachhaltiger, wenn die dafür verwendeten Materialien nachhaltig sind. Also beispielsweise nicht aus künstlichen Fasern (wie z. B. Polyester) hergestellt wurden, die schlecht abbaubar sind. Noch dazu gelangen beim Waschen von Synthetikfasern Mikroplastikteile in unser Grundwasser.
Letzteres ist natürlich wichtig, wenn Ihr das Outfit, beispielsweise den Hochzeitsanzug, auch nach der Hochzeit zu besonderen Anlässen tragen möchtet und so regelmäßig reinigt.
Bei dem Outfit der Braut ist es in der Regel schwieriger, etwas zu wählen, was auch zu anderen Anlässen passt. Eine umweltbewusste Variante sind dafür Secondhand-Brautkleider, die besonders ressourcenschonend sind.
Als Braut kannst Du Dir aber auch beim Kauf bereits überlegen, was Du mit Deinem Brautkleid nach der Hochzeit machen möchtest und ihm “ein zweites Leben” zu schenken. Beispielsweise gibt es tolle Organisationen, die aus Brautkleidern Kleider für Sternenkinder nähen.
Eheringe
Es gibt viele Anbieter, die bei ihrem Schmuck auf recyceltes oder fair gehandeltes Gold achten. Bei einigen ist es sogar möglich, eigene Schmuckstücke einschmelzen und aus diesen dann die Eheringe schmieden zu lassen. Das verleiht Euren Trauringen eine ganz besondere Bedeutung, wenn Ihr dafür zwei Familienschmuckstücke wählt.
Bei Diamanten ist es wichtig, auf die genaue Herkunft zu achten, wenn Euch auch der ethische Aspekt am Herzen liegt. Alternativ gibt es mittlerweile viele Schmucklabels, die auf im Labor gezüchtete Diamanten setzen.
Gastgeschenke
Nachhaltige Gastgeschenke zeichnen sich dadurch aus, dass sie möglichst aus natürlichen oder recycelbaren Materialien hergestellt sind.
Nachhaltige Gastgeschenke sind zum Beispiel:
- Kleine Topfpflanzen
- Marmelade
- Öl
- Schokolade
- Seife
- Kekse
Flitterwochen
Die größten Umweltverschmutzungen beim Reisen entstehen leider beim Fliegen und bei Kreuzfahrten. Aber keine Sorge, auch ohne eine weite Flugreise in ferne Länder, könnt Ihr wunderschöne Flitterwochen genießen.
Wie wäre es beispielsweise mit einem Roadtrip oder einer Reise mit der Bahn quer durch Europa? Oder einem erholsamen Urlaub an der Ostsee oder in den Bergen?
Auch in unserer näheren Umgebung gibt es zahlreiche wunderschöne Urlaubsorte, die es wert sind zu erkunden.
Insider-Tipps für eine nachhaltige Hochzeit
- Profis aus der Region: Um unnötig lange Anreisen und viel CO₂-Ausstoß zu vermeiden, könnt Ihr darauf achten, Hochzeitsdienstleister*innen aus Eurer näheren Umgebung anzufragen.
- Kommunikation: Ihr wünscht Euch, dass zu Eurer Hochzeit alle an einem Strang ziehen, um sie umweltbewusster zu gestalten? Dann vermerkt es direkt auf Eurer Hochzeitseinladung und kommuniziert Euren Wunsch auch an Eure gebuchten Profis. So entstehen keine Missverständnisse.
- No-Go’s: Viele alte Traditionen und an sich schöne Hochzeitsbräuche konzentrieren sich meist auf ein einzigartiges Erlebnis, leider oft ohne Rücksicht auf Natur und Umwelt. Dazu gehören beispielsweise das Steigenlassen von Luftballons, Plastik-Konfetti, Feuerwerk und Rauchbomben.
- Verständnis: Die Hochzeit zu planen und auch das eigene Umweltbewusstsein sind zwei sehr persönliche Themen. Seid miteinander und auch gegenüber Euch selbst verständnisvoll, wenn Ihr keine umweltfreundliche Alternative findet und nicht auf ein einzigartiges Erlebnis verzichten möchtet.
Ich hoffe, Euch hat dieser Guide rund um die nachhaltige Hochzeit gefallen und weitergeholfen. Lasst mich gerne wissen, wenn Ihr dazu noch Fragen oder Anmerkungen habt. Wir freuen uns auch sehr über Eure eigenen Tipps und Erfahrungen, sendet uns dazu einfach eine E-Mail an: community@weddyplace.com!