Das Kränzen – Die schönsten Hochzeitsbräuche

Wo geheiratet wird, wird auch gefeiert. Und wo gefeiert wird, gibt es auch? Na klar, die geliebten Bräuche. Wohl kaum eine Hochzeit kommt ohne einen Hochzeitsbrauch aus. Denn auch bei den modernsten und individuellsten Brautpaaren gibt es den ein oder anderen Hochzeitsbrauch und sei es nur der Hochzeitstanz, der Tortenanschnitt oder das Tragen eines Schleiers.

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    Ein eher regional mit der Gegend verbundener Hochzeitsbrauch ist das sogenannte “Kränzen”. Was genau Kränzen eigentlich ist und warum auch Ihr das Kränzen unbedingt auf dem Schirm haben solltet, haben wir für Euch aufgeschrieben.

    Es gibt wirklich unfassbar viele Hochzeitsbräuche. Hochzeitsbräuche, die wirklich jedes Kind kennt und es gibt Hochzeitsbräuche, die nur eine regionale Tradition haben und daher eher unbekannt sind. Zu den bekanntesten Hochzeitstraditionen gehören natürlich der Polterabend, die Brautentführung, der Tanz um den Schleier und der Junggesellenabschied, einige Wochen vor der Hochzeit. Wobei Letzteres schon längst nicht mehr nur den Männern, bzw, den Trauzeugen vorbehalten ist, sondern zunehmend auch von Frauen, als Junggesellinnenabschied, zelebriert wird.

    Was genau ist Kränzen?

    Die Hochzeitstradition des Kränzens leitet sich vom Kranz binden ab und gehört definitiv zu den weniger bekannten Hochzeitsbräuchen. Das Kränzen findet sich eher in der Region Niedersachsen und dem Münsterland. Üblicherweise in eher ländlichen Gegenden, wo jeder noch seinen Nachbarn und die Nachbarinnen gut kennt. Denn das Kränzen wird in der Regel durch die Nachbarschaft, aber natürlich auch durch Freunde und Familie im Heimatdorf begangen.

    Bild: © Zuzu Birkhof Photography

    Üblich beim Kränzen ist, dass die Nachbarschaft für die angehenden Brautleute einen Kranz bindet. Dieser Kranz wird dann einige Wochen bis Tage vor der Hochzeitsfeier des Brautpaares an deren Tür aufgehängt und zusammen mit den beteiligten Nachbarn, Freunden und der Familie gibt es am Abend zu Hause oder im Garten des Paares einen fröhliches Treffen mit einem Umtrunk, ähnlich wie bei einem Polterabend. Alle beteiligten Gäste treffen sich und feiern das Paar. Wie bei vielen anderen Bräuchen soll auch das Kränzen dem Brautpaar viel Glück für die Hochzeit und die Ehe bringen.

    In unserer Podcast-Folge “Do’s und Don’ts bei Spielen und Hochzeitsreden” geben Euch Svenja und Sarah nützliche Tipps rund um Hochzeitsspiele und -bräuche:

    MC LP

    Wie gestaltet sich der Ablauf beim Kränzen?

    Brauch ist es beim Kränzen, dass die Frauen der Nachbarschaft diesen Kranz binden und die Männer der Nachbarschaft diesen dann heimlich an der Haustür der Brautleute anbringen. Natürlich müssen jene alten Traditionen heute nicht mehr so genau umgesetzt werden und auch Männer zaubern der Braut und dem Bräutigam gerne einen wunderschönen Kranz. Hierbei ist es üblich nicht nur Kränze aus Pflanzen zu flechten, sondern es werden auch gerne Blumen aus Papier gefertigt, die dann am Hauseingang verteilt werden.

    Früher war es üblich, dass die Nachbarn zur linken Seite des Brautpaares den Anstoß zum Kränzen gaben und die restliche Nachbarschaft in das Kranzbinden mit einbezogen wurde. Heute sind es in der Regel die Trauzeugen und Freunde, bzw. die Nachbarn, die dem Brautpaar am nächsten stehen, die sich um das Kränzen kümmern.

    Den Kranz am Haus des Paares anbringen

    In der Absprache mit allen Eingeweihten sollte ein feste Termin gesucht werden, an dem der Kranz an der Hauseingangstür des Brautpaares angebracht wird. Natürlich sollten Nachbarn und Freunde unbedingt schauen, dass Braut und Bräutigam an diesem Tag auch zu Hause sind. Je spektakulärer und größer das Kränzen werden soll, macht es Sinn, dass das Brautpaar durch einige Beteiligte den Tag über beschäftigt wird und erst nach dem Aufhängen des Kranzes zu Hause eintrifft.

    Je mehr Freunde und Nachbarn am Kränzen beteiligt sind, desto üppiger kann das Ergebnis am Ende aussehen. Da wird dann nicht nur die Haustür, sondern gleich der gesamte Eingangsbereich und Vordergarten mit Kränzen und anderer Dekoration aus Blumen geschmückt. Meist bekommen die Brautleute beim Eintreffen eine Flasche mit einem Tannenzweig überreicht. Das untrügliche Zeichen, die Zeche zu bezahlen und einen ersten Schnaps zu trinken.

    Das zumeist völlig überraschte Brautpaar lädt im Anschluss an die Überraschung zu einem gemeinsamen Umtrunk am Abend ein. Hier macht es natürlich Sinn, wenn sich Nachbarn, Freunde und Familie mit einbringen und im Voraus ausreichend Getränke besorgt werden. Denn wie wir alle wissen, sind die spontansten Feiern oft die fröhlichsten und können dann auch mal gerne bis in die frühen Morgenstunden gehen.

    Welchen Stil sollte der Kranz haben?

    In der traditionellen Form des Kränzens wurde der Kranz aus grünen Blättern und Tannenzweigen gebunden und mit weißen Blumen und Wacholder bestückt. Die Farbe weiß steht in ihrer Symbolkraft für Reinheit und Unschuld. Grün symbolisiert Treue, Liebe und Verbundenheit. In der traditionellen Art des Kranzbindens für die Hochzeit wurde dem Brautpaar durch die Farben Weiß und Grün so Liebe und Glück für die Ehe gewünscht.

    Neben der traditionellen Form, könnt Ihr Euch natürlich auch kreativ austoben. Hierbei könnt Ihr Euch zum Beispiel an dem Motto der Hochzeit orientieren. Feiert das Brautpaar eine Hochzeit im angesagten Boho-Look passt es super, wenn Ihr verschiedene Gräser und Trockenblumen in den Kranz einbindet. Lässt sich aus der Hochzeitseinladung erkennen, dass das Brautpaar einem bestimmten Farbmotto folgt, freuen sich Braut und Bräutigam sicherlich, wenn Ihr diese Farbkombinationen auch für das Kränzen verwendet.

    Am sinnvollsten beim Kränzen ist es, wenn Ihr Euch nach den Vorlieben des Brautpaares richtet. Ist dieses eher modern unterwegs, darf das gerne auch der Kranz widerspiegeln. Sind Braut und Bräutigam eher traditionell, dürft auch Ihr gerne die traditionelle Form des Kranzbindens beibehalten.

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    Nach dem Kränzen ist vor dem nächsten Brauch

    So, na dann, ran an die Kränze! Wir wünschen Euch viel Spaß beim Flechten. Und ist die Party vorbei, jede Menge Flaschen Schnaps leer getrunken und habt Ihr viele Lieder gesungen, könnt Ihr Euch ja schon einmal Gedanken über den nächsten Hochzeitsbrauch machen. Wie wäre es mit einer Brautentführung am Tag der Hochzeit im Anschluss an die Trauung? Hier hat der Bräutigam die Aufgabe seine Braut wiederzufinden und sie mit einer Art Zeche aus der “Gefangenschaft” freizukaufen.

    Oder wie wäre es mit dem Tanz unter dem Schleier? Beim sogenannten Schleiertanz tanzt das Paar auf der Hochzeit unter dem Schleier der Braut und die Gästen werfen Geld für die Flitterwochen auf den Schleier.

    Für weitere Bräuche zur Hochzeit könnt Ihr sehr gerne einmal hier vorbeischauen und Euch inspirieren lassen.

    Titelbild: © Danielle Gehler

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