Allein im deutschsprachigen Raum gibt es zahlreiche Hochzeitsrituale. Zu den bekanntesten Bräuchen zählen hierzulande sicherlich der Polterabend und das Werfen des Brautstraußes. Der Polterabend wird normalerweise am Tag nach der standesamtlichen Trauung gefeiert.
Freunde, Familie und Bekannte werden zum Essen eingeladen und im Anschluss soll das Zerschlagen von Porzellan böse Geister vertreiben und dem Brautpaar Glück bringen. Das Brautstraußwerfen sagt hingegen voraus, welche von den unverheirateten weiblichen Gästen die nächste Braut werden wird – für gewöhnlich die Frau, die den Strauß fängt.
Weniger bekannt, aber z.B. in Österreich stark verbreitet ist das Maschkern. Dabei spielen Bekannte oder Freunde in Verkleidung Szenen aus dem Leben des Brautpaares vor.
Schweden
Bei den Schweden herscht buntes Treiben auf einer Hochzeit, denn die einzigen Paare, die zusammen sitzen dürfen sind Braut und Bräutigam und Verlobte. Alle anderen werden neu gemischt und sind den Rest des Abends für einander verantwortlich.
Üblich sind außerdem zahlreiche Trinksprüche, nicht nur von den Eltern der Brautleute oder den Trauzeugen. Eigens um die vielen Anfragen hierfür zu ordnen wird ein Trinkspruch-Zeremonienmeister bestimmt.
Russland
Während des Empfangs ist es in Russland Brauch, dass die Gäste nach dem Trinkspruch eines engen Freundes oder Verwandten ihr Champagnerglas auf den Boden werfen. Je mehr Gläser beim Aufprall zersplittern, desto mehr Glück bedeutet es für das Brautpaar.
Irland
In Irland legen Braut und Bräutigam den Weg zur Kirche gemeinsam zurück. Dabei müssen sie damit rechnen von Zuschauern mit kleineren und größeren Gaben bedacht zu werfen, denn hier wird nicht nur Reis geworfen, sondern auch gleich ganze Töpfe und Pfannen oder was das Paar sonst noch für seinen Haushalt gebrauchen kann.
Italien
Hier heiratet man am besten Sonntags, denn das bringt Glück. Unglück wird dagegen der Braut prophezeit, die an ihrem Hochzeitstag irgendetwas goldenes trägt - natürlich nur bis zum Ringtausch.
Polen
In Polen werden zu Hochzeiten wie auch in anderen Ländern gern Dinge geworfen. Begonnen wird damit schon unmittelbar nach der kirchlichen Trauung in recht ungewöhnlicher Form: Vor der Kirche dürfen die Hochzeitsgäste das Brautpaar statt Reis mit allerlei Münzen bewerfen. Damit wird der Beginn des gemeinsamen Besitzes symbolisiert.
Während der Hochzeitsfeier wirft die Braut ihren Schleier in die Menge lediger, weiblicher Hochzeitgäste. Die unverheirateten Herren hingegen dürfen die Fliege des Bräutigams fangen. Die glücklichen Gewinner von Brautschleier und Fliege werden als nächstes heiraten.
Reis streuen verboten? Herzballons als Alternative!
Kaum ein Hochzeitsbrauch ist uns so geläufig wie das Werfen von Reis nach der Trauung. Kein Wunder, schließlich kommt kaum ein Hollywood-Film ohne diese klassische Szene des Brautpaares vor der Kirche aus. Ursprünglich war der Reis, mit dem die Gäste das Brautpaar im Anschluss an die Eheschließung bewerfen dürfen, ein Symbol für Fruchtbarkeit und sollte für eine kinderreiche Ehe sorgen.
Heutzutage dürfte ein solcher Wunsch eine eher untergeordnete Rolle spielen und immer häufiger verbieten gerade Standesämter, aber auch Kirchen das Streuen von Reis vor dem Trausaal oder gar dem Gebäude. Wenn ihr trotzdem ein kleines gemeinschaftliches Ritual mit Euren Gästen an die Trauung anschließen möchtet, verteilt doch statt Reis mit Helium gefüllte Luftballons.
Diese können auf das Zeichen des Brautpaares gemeinsam in den Himmel geschickt werden. Sind noch kleine Kärtchen an den Ballons befestigt, können Eure Gäste zusätzlich ihre guten Wünsche für Eure Ehe darauf verewigen. Und ein tolles Hochzeitsfoto beschert Euch dieser etwas abgewandelte Hochzeitsbrauch natürlich auch!
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