Grün heiraten – Eure vegane Hochzeit

Immer mehr Menschen entscheiden sich bewusst dafür, vegan zu leben. Doch für die meisten Veganer bedeutet dies nicht nur den Verzicht auf Fleisch und sonstige tierische Produkte. Der Fokus liegt ebenso stark auf Nachhaltigkeit und Fairtrade.

Um zu wissen auf was Ihr genau achten müsst, wenn Ihr vegan bzw. grün heiraten wollt, geben wir Euch eine kurze Erklärung der zentralen Begriffe.

Fairtrade betrifft die Themen Ökologie: d.h. u.a., dass keine Gentechnik verwendet werden darf, der Anbau umweltschonend erfolgt sowie dass Bioanbau gefördert wird. Ökonomie (Mindestpreisstabilität): d.h. es gibt keine Dumpingpreise für die Bauern, Beratung der Bauern etc. Soziale Aspekte: gerechte Arbeitsbedingungen, keine Kinderarbeit u.ä.

Nachhaltigkeit bedeutet in diesem Zusammenhang, dass keine Verschwendung von Ressourcen erfolgt, es soll also nur soviel verbraucht werden, wie nachwachsen kann. Das Prinzip der Nachhaltigkeit basiert auf den gleichen Grundgedanken, wie der Fairtradestandard, nämlich Ökologie, Wirtschaft & Soziales/Ethik.

Im folgenden zeigen wir Euch, worauf Ihr, nicht nur beim Essen, zu achten habt, um ökologisch und naturbewusst zu feiern.

Hochzeitsmode

Wollt Ihr Eure Hochzeit vegan ausrichten, müsst Ihr bereits bei der Auswahl der Mode eine Menge bedenken. Für die Braut gilt: Seide, Perlen und Federn, z.B. für den Fascinator sind verboten.

Um auf Nummer sicher zu gehen, dass das Material nicht tierischen Ursprungs ist, solltet Ihr die Möglichkeit einer Maßschneiderei in Betracht ziehen. Ihr habt Einfluss auf das Material, das Kleid ist Euch auf den Leib geschneidert und dennoch sind solche Kleider oft günstiger, als ein Kleid aus einem der zahllosen Hochzeitshäuser.

Tabu ist Schurwolle, was den Anzugkauf für den Bräutigam um einiges erschwert. Eine mögliche Alternative wäre ein Anzug aus Leinen oder aber aus einem Baumwoll-NylonGemisch.

Außerdem solltet Ihr darauf achten, dass die Schuhe nicht aus Echtleder bestehen, genau wie der Gürtel des Bräutigams. Es gibt spezielle Onlinehändler für vegane Mode, dort könnt Ihr Impressionen sammeln und schauen, was für alternative Materialen es gibt. Hanf, Jute und Bio-Baumwolle sind für Euch das Richtige, wenn Ihr es natürlich mögt und auf Kunstfasern verzichten wollt, ansonsten könnten Mikrofaser & Nylon ebenfalls einen Ersatz zu Stoffen tierischer Herkunft darstellen.

Um besonders nachhaltig und ökologisch zu heiraten, gibt es auch die Möglichkeit, sich ein gebrauchtes Hochzeitkleid zu kaufen und dieses ggf. umschneidern zu lassen, so werden Ressourcen gespart und Ihr habt trotzdem ein individuelles Brautkleid. Oder aber, wenn Ihr so gar nicht nostalgisch seid und etwas Greifbares braucht, um in Erinnerungen an Euren schönsten Tag zu schwelgen, gibt es auch einen Verleih für Brautmoden.​

Folgende Materialen sind nicht vegan: Wolle, Angora, Seide, Leder, Pelz, Perlen, Korallen, Elfenbein, Horn, Bein​

Brautpaar in Hochzeitsoutfits läuft eingehakt ein Feld entlang

Nachhaltige Hochzeit

Der hilfreiche Guide zur Green Wedding
Hier ansehen: Nachhaltige Hochzeit – Der hilfreiche Guide

​Beauty & Styling

Auch beim Thema Schönheit solltet Ihr gewissenhaft entscheiden, welche Produkte Ihr benutzt. In konventioneller Kosmetik werden häufig Bienenwachs, z.B. in Mascara und Lippenstiften, Schweinecollagen, vor allem in Gesichtscremes und Keratin für Shampoos und Haarkuren verwendet.

Um auf Nummer sicher zu gehen, dass es sich um Kosmetika ohne tierische Substanzen handelt, solltet Ihr auf Produtke mit der Veganblume der Vegan Society zurückgreifen. Dies ist ein Siegel, dass kennzeichnet, ob es sich um einen veganen Artikel handelt.

Außerdem solltet Ihr darauf achten, tierversuchsfreie Kosmetik zu nutzen. Die Inhaltstoffe sollten natürlich, aus Bioanbau stammend und nicht synthetisch hergestellt sein. Es gibt spezielle Kosmetikerinnen und Hairstylisten, die ausschließlich mit veganen Produkten arbeiten, z.B. Nike Alina von Rogue Rosé.

Karten & Papeterie

Bei Euren Einladungskarten solltet Ihr Euch für naturnahes Papier oder recyceltes Papier entscheiden. Kurz zur Erklärung: Naturnahes Papier wird aus Holz von Bäumen produziert, die aus naturnah genutzten Wäldern stammen. D.h. die Waldbewirtschaftung erfolgt ohne Anwendung von Pflanzenschutzmitteln (Pestiziden) und ohne Kahlschlag.

Und auch hier gilt, es wird nicht mehr Holz entnommen, als nachwachsen kann. Ihr habt für Eure Karten aber auch noch handgeschöpftes Maulbeerpapier, Papier aus Hanf oder Papiere aus Biobaumwolle zur Auswahl. Es lohnt sich auf jeden Fall sich über die Möglichkeiten zu informieren.

Helfen können Euch dabei auch spezielle Druckerein, die auf ökologische und nachhaltige Produkte spezialisiert sind. Diese benutzen Recyclingpapier aus nachwachsenden Rohstoffen, das mit Biodruckfarben auf Pflanzenölbasis bedruckt wird.

Der Strom zum Drucken stammt aus erneuerbaren Energien und der Versand und die Produktion erfolgen klimaneutral.

Absolut umweltfreundlich und ohne Verschwendung von Papier und anderen Ressourcen sind digitale Einladungskarten. Dies scheint im ersten Moment vielleicht unpersönlich und für eine Hochzeit unpassend, aber das muss es nicht sein.

Im Zuge des Vormarsches des grünen Lifestyles gibt es mittlerweile sogar Portale auf denen Ihr Eure Einladungen digital gestalten könnt. Ihr habt die Möglichkeit zwischen verschiedenen Umschlägen mit Briefmarke und/ oder Siegel und noch vielen anderen Raffinessen zu wählen.

Ein weiterer Pluspunkt für die virtuellen Einladungen ist die geringere Belastung des Hochzeitsbudgets durch das gesparte Porto.​

Catering

Das ist der Aspekt einer Hochzeit, den man als erstes mit einem veganen Lebensstil verbindet. Bei diesem Punkt gibt es viel zu beachten, aber Ihr könnt Euch auch so richtig austoben. Biocaterer und vegane Partyservices sind keine Seltenheit mehr und können Euch bei der Umsetzung Eurer Wünsche unterstützen.

Ihr sollte für Eurer Menü vor allem regionale & saisonale Lebensmittel aus Bioanbau wählen. Der Caterer sollte ebenfalls aus der Region kommen, kürzere Transportwege sind umweltschonender.

Fleisch lässt sich prima durch verschiedene Tofugerichte oder Lupinensteaks ersetzen. Milchähnliche Produkte gibt es auf Basis von Soja, Mandeln, Dinkel und Hafer. Auch für die Hochzeitstorte und andere süße Leckerein gibt es Konditoren und Patisserien, die tolle vegane Kreationen zaubern.

Eine vegane Bewirtung wird auch den nichtveganen Gästen der Hochzeit als Erlebnisküche im Gedächtnis bleiben.

Folgende Lebensmittel sind nicht vegan: Fleisch, Fisch, Kaviar, Meeresfrüchte, Gelatine, Eier, Butter, Milch, Käse, Sahne, Joghurt, Quark, Honig

Blumen & Deko

Gerade beidem Thema Hochzeitsdeko sollte ein Umdenken im Konsumverhalten stattfinden. Für einen umweltfreundlichen Rahmen Eurer Hochzeit solltet Ihr Müll und Abfall minimieren, dass schafft Ihr, wenn Ihr Eure Deko ausleiht und nicht selber kauft, auf Plastik verzichtet und Blumen in Töpfen, anstelle von Schnittblumen wählt.

Außerdem sollten die Blumen aus regionalem und saisonalem Bestand stammen. Fall Ihr Euch dennoch für etwas exotischere Gattungen entscheidet, kauft nur Blumen aus fairem Handel.

Schön und nachhaltig sind zudem Dekoelemente aus Naturmaterialien wie Holz, Steinen, Beerenzweige und ähnliches. Vieles könnt Ihr selbst im nahegelegenen Wald finden, aber bitte verzichtet darauf Moos mitzunehmen, dieses steht unter Naturschutz und darf nicht entnommen werden.

Wenn Eure Hochzeit ein maritimes Thema hat, passen selbstgesammelte Muscheln dazu. Nach der Trauung ist es auf vielen Hochzeiten Brauch, das Brautpaar mit Reis oder Konfetti zu bewerfen.

Eigentlich pure Verschwendung. Wie wäre es also mit Konfetti aus recyceltem Papier, das gleichzeitig Blumensamen enthält, mit denen man der Natur also was zurückgeben kann? Auch Seidenpapierkonfetti bietet eine Alternative, denn es ist vollständig biologisch abbaubar.

Location

Bei der Wahl Eurer Location solltet Ihr die Entfernung für Euch und Eure Gäste mit in die Entscheidung einbeziehen. Kurze Wege, Fahrgemeinschaften bzw. gemeinsamer Transport sind umweltfreundlicher und senken die Kraftstoffkosten, deshalb wäre es auch ratsam auf eine gute Anbindung an den ÖPNV zu achten.

Ausgeschriebene Biohotels beziehen ihren Strom aus erneuerbaren Energien und bietet Speisen und Getränke aus regionaler Herkunft und Produktion an. Fragt auch nach, ob die Location Ökostrom bezieht oder vielleicht sogar selbst Umwelttechnik, Photovoltaik, Solarpanels o.ä. nutzt, um nachhaltig zu wirtschaften.

Ihr könnt also Euren schönsten Tag problemlos zu einem grünen Tag machen, der die Umwelt und unsere Ressourcen schont.

Gastgeschenkideen für die Grüne Hochzeit​ gibt es hier!

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