Euer Paarshooting – Tipps bevor’s losgeht

Ihr plant ein Paarshooting? Super! Das ist aufregend und entfacht so manche Liebe ein zweites Mal. Nur was müsst Ihr beachten? Wie findet Ihr den perfekten Fotografen? Was zieht Ihr an und ach du Schreck, müsst Ihr jetzt vorm Spiegel Posen üben?

Liebe Brautpaare, ja, es ist sicherlich Neuland für die meisten von Euch, doch am wichtigsten ist, dass Ihr Spaß habt und Ihr am Ende tolle Bilder in den Händen haltet.

Sebastian Weindel – Hochzeitsfotograf und damit ein Mann vom Fach – hat absolut hilfreiche Tipps für Euch. Es lohnt sich, weiter zu lesen…

"Ein Paarshooting soll etwas ganz Besonderes sein, schöne gemeinsame Momente festhalten und natürlich auch Spaß machen. Damit das Shooting in diesem Sinne ein voller Erfolg wird, habe ich Euch an dieser Stelle für Eure Planung ein paar Tipps und Ratschläge zusammengestellt. Sicher könnte man zu jedem der Punkte noch wesentlich mehr schreiben, aber dies soll Euch zunächst einen Überblick geben."

1. Die Wahl des Fotografen

Das Wichtigste kommt zuerst: Sucht Euch einen Fotografen, dessen Stil Euch gefällt. Ihr müsst dies nicht ins Detail analysieren, es reicht dabei vollkommen, wenn Euch seine Bilder gefallen.

Oft könnt Ihr auf den Blogs der Fotografen auch komplette Shootings sehen. So entwickelt Ihr ein Gefühl dafür, was Ihr am Ende bekommt und ob Ihr, zum Beispiel was die Bildsprache anbelangt, auf der gleichen Wellenlänge seid. Wenn das der Fall ist, aber Ihr bei dem Fotografen Eurer Wahl nur Naturbilder seht, traut Euch dennoch nachzufragen.

Jeder Fotograf zeigt seine besten und liebsten Arbeiten und Ihr könnt davon ausgehen, dass Ihr ähnliche Bilder bekommt, wie die, dir Ihr in seinem Portfolio seht. Neben der Stilfrage spielt Sympathie ebenfalls eine wichtige Rolle. Alle Kollegen, die ich kenne und schätze, geben sich Mühe, persönliche Texte zu schreiben. Wenn Ihr das Gefühl habt, den Fotografen schon zu kennen, obwohl Ihr Euch noch nie gesehen habt, dann ist das ein gutes Zeichen.

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2. Location

Die Bilder des Fotografen Eurer Wahl helfen Euch bereits, die passende Location, also den perfekten Ort für Euer Shooting, zu finden. Möchtet Ihr urbanes Großstadtflair, ein Shooting im Grünen oder zu zweit auf einem Berggipfel? Mit Euren Vorstellungen lässt sich die Auswahl der Location bereits eingrenzen.

In dieser Hinsicht bin ich wirklich offen für alles und richte mich sehr gern nach Euren Wünschen. Ob im Hafenviertel, auf einem Häuserdach oder im dunkelsten aller Wälder – Ihr entscheidet. Selbst in einem unscheinbaren Hinterhof lassen sich tolle Ergebnisse erzielen. Für mich ist die Wahl der Location nicht zweitrangig, da es mir darum geht, Euch als Paar zu zeigen und nicht in erster Linie schöne Häuser oder eine gute Aussicht.

Euer Fotograf kann Euch auch beraten und gemeinsam mit Euch eine Location für Euer Shooting finden, wenn Ihr Euch nicht sicher seid. Dabei kann auch eine Zusammenstellung Eurer Lieblingsbilder helfen. Wenn es bereits Fotos des Fotografen Eurer Wahl sind, umso besser. Falls Ihr noch gar nicht sicher seid, was Ihr wollt, könnt Ihr Euch von Bildern bei Pinterest inspirieren lassen und, wenn Ihr dazu Lust habt, aus Eurer Bildauswahl ein Moodboard erstellen. Wenn man nur über die Bilder spricht, hat jeder eine andere Vorstellung im Kopf. Damit alles zu Eurer Zufriedenheit läuft, kann es deshalb eine große Hilfe sein, wenn Ihr visuelle Beispiele habt.

Die Wahl der Location wirkt sich auch immer etwas auf den nächsten Punkt aus, da bei eurem Pärchenshooting auch alles zusammenpassen sollte. Die einzelnen Bilder von eurem Moodboard sollten als Ausgangspunkt dienen. Eine Reproduktion von Pinterest ist nicht das, was ein Paarshooting, und was euch persönlich ausmacht.

3. Kleidung

Die Wahl der Kleidung sollte dem Anlass und der Location entsprechen. Zieht Euch etwas an, das zu Euch passt, in dem Ihr Euch wohl fühlt und Ihr selbst sein könnt. Andererseits solltet Ihr bedenken, dass ein Fotoshooting für Euch als Paar nichts Alltägliches ist und Ihr dementsprechend auch Euer Outfit wählen könnt. Die Jeans, die Ihr jeden Tag anzieht, sind vielleicht etwas zu leger. Ein Cocktailkleid mag schnell overdressed wirken. Auch wenn Ihr Euch schon lange kennt, ist ein Shooting vergleichbar mit einem ersten Date. Es ist aufregend und neu. Zeigt Euch von Eurer Schokoladenseite! Und vielleicht verliebt sich Euer Partner zum zweiten Mal in die gleiche Person.

Sobald es wärmer wird, darf es ruhig auch ein luftiges Sommerkleid oder ein Rock sein. Ihr könnt natürlich auch ein schlichtes Outfit mit einem besonderen Schmuck kombinieren, der es zum Hingucker macht. Den Männern rate ich meist, einen coolen Look zu wählen. Das hört sich abgedroschen an, aber eigentlich mag doch jeder so rüberkommen. Ich würde deshalb auf jeden Fall lange Hosen empfehlen und eine Kombination aus Hemd und Lederjacke oder lässigem Jackett vorschlagen.

Abraten würde ich von starken Farben wie einem knalligen Rot, Neonfarben im Allgemeinen oder T-Shirts mit Sprüchen, Prints oder Logos. Gedeckte Farben und dezente Muster sind hingegen meist eine gute Wahl. Das Outfit sollte Eure Vorzüge, Augen und Haarfarbe unterstützen und nicht zu sehr ablenken. Es muss kein Partnerlook sein, aber es macht Sinn, sich im Vorfeld abzusprechen, damit das, was Ihr anzieht, auch gut zusammen passt. Wenn Ihr Euch nicht sicher seid, fragt Euren Fotografen und schickt ihm am besten Fotos Eurer Outfits.

4. Uhrzeit und Dauer

Ich selbst plane circa 1,5 Stunden für ein Paarshooting ein. In diesem Zeitraum kann man wunderbar gemeinsam arbeiten, ohne dass Stress aufkommt. Am liebsten sind mir Termine am Abend, weil die tief stehende Sonne für ein herrlich warmes Licht sorgt. Es finden sich viel mehr Plätze, an denen man mit dem Schatten spielen kann und keiner wird geblendet, weil es zu hell ist. Ungefähr zwei Stunden vor Sonnenuntergang zu starten, ermöglicht es mir, mit sich änderndem Licht zu arbeiten und viel Variation zu bieten. Für Frühaufsteher sind natürlich auch Shootings am frühen Morgen machbar oder mitten am Tag. Meine persönliche Empfehlung ist aber ganz klar die Abendsonne.

5. Das Posing

Euer Umgang mit Euch vor der Kamera ist definitiv ein wichtiger Teil eines Shootings. Über Euer Posing solltet Ihr Euch aber eigentlich keine Gedanken machen. Das ist die Aufgabe Eures Fotografen und Ihr könnt Euch vertrauensvoll in seine Hände geben. Er leitet Euch an und schafft eine Stimmung wie bei einem Spaziergang, ganz ungezwungen und natürlich.

6. Habt Spaß!

Darum geht es doch eigentlich: Eure Liebe und Eure Freude festzuhalten. Nehmt Euch die Zeit für Euch selbst und seid gespannt auf Eure Fotos. Es gibt keine Regeln, die man befolgen muss. Ihr könnt einfach nur Ihr selbst sein, lachen, Spaß haben und die Zeit genießen.“

Sebastian Weindel

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