Die Tradition der Hochzeitstauben

Jahr für Jahr fliegen unzählige weiße Hochzeitstauben mit vielen guten Wünschen der frisch Vermählten und ihren Gästen gen Himmel. Es ist ein wunderbarer Augenblick und sicher eines der schönsten Fotomotive am Hochzeitstag.

Was viele Brautpaare jedoch nicht wissen: Nicht wenige der gefiederten Glücksbringer werden ihren Weg nach Hause nie finden! Ihre Reise endet im nächsten Baum, wo der Hungertod oder der Habicht auf sie wartet oder sie begegnen einem wilden Taubenschwarm, dem sie sich anschließen können. Letzteres ist jedoch schon ein Glücksfall und eher von Seltenheit. Die engagierte Weddingplanerin Diana Pätzold von ButterflyDreams gibt praktische Tipps, wie man gute und verantwortungsvolle Taubenzüchter erkennt und hält tolle Alternativen zum Taubenflug bereit.

Vorsicht bei den Taubenzüchtern !

Was ist passiert: Hochzeitstauben sind ein sehr lukratives Geschäft. Einigen sogenannten „Züchtern“ geht es schon lang nicht mehr um deren Tauglichkeit als Brieftauben, sondern es zählen nur Masse und schönes Aussehen. Diese Tiere sind häufig Jungtiere und haben nie gelernt, sich draußen zu orientieren oder sich selbst zu versorgen. Als Brieftauben, die ihren Weg in den Heimatschlag leicht und unbeschadet zurück finden, sind sie völlig ungeeignet.

Demnach können sie auch besonders billig „verschleudert“ werden. Werden Sie also stutzig, wenn man Ihnen Hochzeitstauben unverhältnismäßig günstig anbieten möchte! Der durchschnittliche Preis für ca. 10–15 Tiere inkl. An- und Abfahrt sowie MwSt. liegt bei ca. € 150,- bis € 200,-.

Verantwortungsvolle Züchter, die ihre Vögel lieben, bringen sie in der Regel immer persönlich an den Ort der Auflassung und lassen sie nur im größeren Schwarm von mindestens 10 Tieren, in einem maximalen Umkreis bis zu 60 km vom Heimatschlag entfernt und bei schlechtem Wetter sowie von Oktober bis März erst gar nicht fliegen.

Tipps und Alternativen zum Taubenflug

Zwar können die Tauben auch nur paarweise aufgelassen werden, allerdings sollte hier die Entfernung zum Heimatschlag nicht allzu weit sein. Bitte achten Sie immer darauf, dass die Täubchen beringt sind! Wenn nicht, bitte unbedingt die Finger davon lassen – hier ist garantiert ein „schwarzes Schaf“ am Werk. Bitte kommen Sie auch niemals auf die Idee, Hochzeitstäubchen auf sogenannten „Taubenmärkten“ zu kaufen und bestellen Sie bitte keine Tauben über das Internet, ohne den Züchter zu kennen! Abgesehen von den langen beschwerlichen Transportwegen in beiden Fällen, schicken Sie die unglücklichen Seelchen mit großer Wahrscheinlichkeit in den Tod!

Damit Sie auf diese schöne Tradition dennoch nicht verzichten müssen, erkundigen Sie sich beim Züchter in Ihrer Nähe bitte genau über dessen Umgang mit seinen Tieren! Verantwortungsvolle Anbieter geben Ihnen offen und ehrlich Auskunft und zeigen Ihnen auch gerne ihren Taubenschlag, ohne mürrisch auf Ihre Fragen zu reagieren. Nur dann können Sie sicher sein, dass nicht nur die wunderschönen Täubchen Ihnen Glück bringen, sondern Sie ihnen auch! Und im Zweifelsfall: Weiße Herzluftballons und sogenannte „Skybirds“ sind eine tolle Alternative!

Für weitere Bräuche zur Hochzeit könnt Ihr sehr gerne einmal hier vorbeischauen und Euch inspirieren lassen.

Inhaltsverzeichnis