Die Krawatte ist für den Bräutigam vielerorts Pflichtprogramm. Schließlich wird ein schicker Anzug durch das klassische Accessoire erst komplett. Zumindest ist das die Meinung vieler. Doch das gilt nicht für alle Männer. Einige fühlen sich einfach nicht wohl damit und möchten erstrecht nicht bei der eigenen Hochzeit etwas Ungeliebtes tragen. Auch einige männliche Hochzeitsgäste ziehen nur ungern Krawatten an. Aus diesem Grund haben wir uns nach Alternativen umgesehen und diese hier aufgeführt.
Alternativen zur Krawatte
Krawattenschal – Vom Klassiker zur modernen Interpretation
Obwohl Krawattenschals bereits zu altmodischen Klassikern verdammt waren, erleben sie angesichts des Schal-Trends in der Männerwelt ein Comeback. Die geschmackvollen Accessoires avancierten vom traditionellen Stilmittel der Gentlemen zum salonfähigen Produkt. Offene Hemdkragen lassen sich damit zwar exklusiv schmücken, wirken je nach Material und Muster aber weniger streng als mit Krawatten. Die beiden Klassiker unter den Krawattenschals Plastron und Ascot kommen heute nur noch selten zum Einsatz.
Das Plastron ist ein langes Band mit breiter werdenden Enden, das heute in abgewandelter Form, meist mit Klettverschlüssen oder Knöpfen fast ausschließlich im Reitsport zu sehen ist. Plastrons werden unter dem Hemdkragen getragen und häufig mit Kläppchenkragen kombiniert. Die Bezeichnung Ascot hat sich ebenfalls im Pferdesport entwickelt: Früher trugen Herren das Plastron beim britischen Pferderennen Royal Ascot Race zum Cutaway.
Unter der Hochzeitsgarderobe hält sich das Plastron bis heute. In England und den USA ist die breite Krawatte ein elementarer Teil des Cut. Männer, die sich für einen Plastron beziehungsweise ein Ascot entscheiden, sollten zuvor mit dem Bräutigam in Kontakt treten. Denn das klassische Pastron gilt als festlicher als die herkömmliche Krawatte.
Trägt der Bräutigam Plastron, steht es auch den Gästen frei, dieses Accessoire zu wählen. Ansonsten allerdings nicht. Wer aus Bequemlichkeit auf eine Krawatte verzichten möchte, wird mit Plastron und Ascot wenig anfangen können.
Die modernen Krawattenschals dagegen, sind geschnitten wie herkömmliche Schals. Nämlich länglich und rechteckig. Jedoch wirken sie aufgrund des verwendeten Materials (häufig Seide) wesentlich festlicher als normale alternativen aus Baumwolle oder Kunstfaser. Wegen der Länge ergeben sich verschiedene Möglichkeiten zur Wicklung.
Hier ein paar Anregungen:
- Klassischer Gentleman: dezent im offenen Hemdkragen, kombiniert mit Einstecktuch,Goldknöpfen, Blazer
- lässig modern: in die Halsöffnung eines edlen Pullovers/Shirts mit V-Schnitt gesteckt
- leger: falscher Four-in-Hand Knoten
- Retro Style: locker unter der Weste
Übrigens sind Krawattenschals für gewöhnlich nie einfarbig, sondern immer gemustert. Das ursprüngliche Muster war Paisley. Einige beispielhafte Musterabbildungen findet ihr unter HeritageInstitute Heute ist die Design-Auswahl wesentlich größer und neben Blumenmuster werden Karos, Punkte und vieles mehr auf den angenehmen Stoff gedruckt.
Schöne Modelle sind uns bei Gentlemengoods aufgefallen, einem Onlineshop für elegante Herren Accessoires. Von auffälligen Varianten in Purpur bis hin zu zurückhaltenden Ausführungen in Marine oder Blau werden für jeden Geschmack passende Lösungen präsentiert.
Einstecktücher - Pochette
Passend zum legeren Krawattenschal können Einstecktücher, auch Pochette genannt, zum Einsatz kommen. Das wirkt bei schlichten Anzügen besonders edel, ohne dabei zu übertreiben. Besonders harmonisch sieht ein Outfit aus, wenn beides farblich zusammenpasst. Wer einen einfarbigen Anzug trägt, darf bei Krawattenschals und Einstecktüchern gerne zu gemusterten Varianten greifen.
Ist der Anzug bereits mit Muster versehen, ist es ratsam die Accessoires unifarben zu kombinieren. Ansonsten kann der Look schnell unruhig erscheinen. Beim Falten von Einstecktüchern sollten sich Männer weniger Gedanken machen. Denn das ist grundsätzlich Geschmacksache.
Fliege – Von wegen altmodisch!
Obwohl die Fliege noch festlicher ist als die Krawatte wird sie von der Männerwelten immer öfter bevorzugt. Grund hierfür ist, dass sie angesichts aktueller Trends auch zu Jeans passt und nicht mehr als reines Festtags-Accessoire anerkannt ist. Vielmehr avancierte das modische Accessoire zum Alltagsbegleiter. Zudem gibt es praktische Modelle, die bereits fertig gebunden sind.
Sie müssen nur noch angesteckt oder mit Gummiband über den Kopf gezogen werden und fertig ist ein toller Auftritt ohne viel Aufwand. Früher wurde die Fliege insbesondere zum Smoking oder Frack angezogen. Längst feiert die Fliege beziehungsweise Schleife auch bei einfachem Hemd und Sakko ihren großen Auftritt.
Mut zur Lücke
Krawatte, Plastron, Krawattentücher, Fliegen – Kann man sich mit gar nichts anfreunden, bleibt nur eins: Mut zur Lücke! Und sollte auf der Einladung nicht explizit von einem formalen Dresscode, „Black Tie“oder „White Tie“ die Rede sein, sind derartige Accessoires auch keine Pflicht. Viele moderne Hochzeiten sind unkonventionell und ungezwungen, wodurch ihr durchaus tragen dürft, was euch gefällt und worin ihr euch wohl fühlt.
Dann solltet ihr euch trauen und vollständig auf die üblichen Accessoires verzichten! Auch mit hochwertigem Hemd und Sakko seid ihr gut angezogen und müsst euch nicht verstecken.
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