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WeddyPlace, Deutschlands größter digitaler Hochzeitsplaner, gibt alljährlich Einblicke in die schöne Welt der Brautpaare. So wird in Deutschland geheiratet. Das aktuelle Stimmungsbild beruht auf einer breit angelegten Online-Umfrage. Genau 5.483 Paare haben vom 2. bis 28. Februar 2022 ihre Meinung dazu geäußert. Weil die Brautpaare stets in Liebe gemeinsam die Antworten ausgefüllt haben, das war Voraussetzung, nahmen insgesamt sogar 10.966 Befragte an dieser Erhebung teil. Nun ist Deutschlands größte Hochzeitsstudie ausgewertet. Erfahre mehr darüber, wie Deutschland 2022 Hochzeit feiert!
Auch wenn die Heiratsfreude auf dem Dorf, relativ betrachtet, größer ist und bleibt, lernen sich die meisten künftigen Eheleute immer noch in der Großstadt kennen. Dort heiraten sie auch meistens. Getroffen haben sie sich erstmals bei Freunden bzw. am Rande von Familientreffen oder im Internet. Beide Trends sind jetzt gleichauf. Geheiratet wird mit Anfang 30, oft noch vor dem ersten Kind. So lässt sich das statistisch häufigste und damit repräsentative Hochzeitspaar im Jahr 2022 grundsätzlich beschreiben.
Die Bräute in Deutschland sind zum Zeitpunkt der Hochzeit im Durchschnitt 31 Jahre jung. Die Bräutigame zählen im Mittel 34 Jahre und sind damit leicht älter. Das Heiratsalter der Deutschen bestätigt sich damit konstant auf Vorjahresniveau. Eine Veränderung gibt es allerdings bei der Herkunft der Heiratenden nach Gemeindegrößen. Zwar kommen mit über 40 Prozent immer noch die meisten Brautpaare aus Großstädten und Metropolen (mit über 100.000 Einwohnern).
Doch mit über 33 Prozent in kleineren Städten und mittleren Gemeinden (zwischen 5.000 und 100.000 Einwohnern) bzw. 24 Prozent auf dem Dorf (unter 5.000 Einwohnern) stieg die Heiratsfreude im Vorjahresvergleich eher in der Provinz und auf dem Land an. Setzt man diese Zahlen ins Verhältnis zum amtlichen Mikrozensus, also wo die Deutschen leben (Großstädte: 32 Prozent, Kleinstädte/Mittelgemeinden: 54 Prozent, Dorf: 14 Prozent), fällt ins Auge: Auf dem Dorf heiraten sich die Menschen viel öfter als anderswo. Dieser Trend verstetigt sich.
Mehr als ein Viertel der Brautpaare und damit die meisten lernen sich wie gewohnt über Freunde oder Familie kennen. Das bleibt so. Dort findet häufig immer noch der Großteil des sozialen Lebens statt und die gesellschaftlichen Hürden bleiben niedriger. Stark aufgeholt und eigentlich schon auf gleicher Höhe befindet sich jedoch das Internet. Dating-Apps, Singlebörsen, Beziehungs-Portale, Social Media - die digitale Transformation nimmt weiter Fahrt auf.
Das Kennenlernen online setzt sich vermutlich nächstes Jahr schon an die Spitze und löst traditionelle Formen des Kennenlernens dann auch offiziell ab. Vermutlich hatten Corona und COVID 19 daran zuletzt weiterhin gehörigen Anteil. Schauen wir mal, wie es weitergeht, falls die Coronavirus-Mutanten weniger schwerwiegend bleiben und somit Beschränkungen im Offline-Alltag immer weiter abgebaut werden. Konstant wenig erfolgreich als Basis fürs Heiraten stellen sich jedenfalls Bekanntschaften aus dem Urlaub dar. Das kennen wir, das gilt nach wie vor.
Rund 86 Prozent der befragten Paare antworteten, dass die Hochzeit für beide Partner das erste Mal sei. Das Narrativ von der ewigen Bindung, also der Wunsch „bis dass der Tod euch scheidet“, bleibt stark anerkannt in der Gesellschaft. Allerdings sind leichte Veränderungen zu beobachten. Im Vorjahr traten immerhin noch rund zwei Prozent mehr Ersttäter*innen vor den Traualtar.
Ein vorsichtiger Trend zu mehr Korrekturfreudigkeit deutet sich also an. Besonders korrekturfreudig zeigen sich dabei weiterhin die Männer, von denen glatte acht Prozent vorher mindestens schon einmal Erfahrung im Heiraten gesammelt haben. Aber auch die Anzahl der Frauen, die mindestens den zweiten Versuch wagen, stieg mit knapp sechs Prozent merklich an.
75 Prozent aller befragten Paare haben zum Zeitpunkt der Hochzeit noch keine Kinder, zumindest noch keine geborenen. Rund jedes neunte Paar bringt ein Kind mit in die Ehe. Bei etwa jedem 14. Paar sind es gar zwei Kinder. Und bei ca. jedem 15. Paar ist es vor dem Altar sehr lebendig, denn da tummeln sich schon mehr als zwei Kinder, die mit in die neue Familie eingehen.
Kinderreiche Hochzeiten bleiben folglich eher selten zum Zeitpunkt der Heirat. Außerdem bleibt für den Fall, dass es doch mal so ist, zu vermuten, dass es sich dabei nicht selten um erwachsene Kinder von älteren Brautpaaren handeln könnte.
Gleich und gleich gesellt sich gern, wie wir es vom gleichnamigen Sprichwort kennen. Das trifft an dieser Stelle zu. Das zeigt die Hochzeitsstudie 2022 wieder relativ deutlich. Wie im Vorjahr finden etwa zwei Drittel aller befragten Paare ihren Partner innerhalb ihrer Glaubensgemeinschaft oder besitzen (bejahend oder verneinend) zumindest den gleichen religiösen Hintergrund.
Wie viele der obligatorischen standesamtlichen Hochzeiten letztlich auch mit einer zusätzlichen kirchlichen Trauung oder alternativen freien Trauung gefeiert werden, hat diese Umfrage ebenfalls erneut untersucht. Die Zahlen, Differenzierungen und Kommentare dazu finden sich im Abschnitt „Der Hochzeitstag & die Feier“.
Der Antrag gehört sich vom Mann gemacht und zwar auf den Knien. Schön mit Verlobungsring und allem Drum und Dran versteht sich. Gendern ist bei der Verlobung immer noch kaum ein Thema. Am liebsten machen Frauen und Männer das intim für sich zu zweit aus. Publikum darf gerne später dazukommen oder davon erfahren. Apropos Publikum: Social Media kann es ruhig jeder wissen, denkt sich fast schon die Hälfte aller Paare. Verlobung ist zwar weiterhin ein sensibles Pärchending, aber ein bisschen Posten und Sharen gehört für viele irgendwie dennoch bereits dazu.
Bei dieser Frage zeigt sich die Verteilung der Möglichkeiten über alle Antworten hinweg immer noch sehr harmonisch ausgeprägt. So war es schon in der Hochzeitsstudie 2021, so ist es auch in der Studie 2022. Man könnte im Umkehrschluss ebenso schlussfolgern, dass die Länge der Beziehung vor der Eheschließung scheinbar gar nichts über den Willen zu heiraten aussagt.
Es bleibt bei zwei Trends: 1.) Wer länger als 8 Jahre und mehr zusammen ist, kann eigentlich gleich heiraten. Macht dann auch keinen Unterschied mehr, statistisch gesehen versteht sich. Mit der Liebe sollte es schon stimmen. 2.) Die meisten Paare warten nicht so lange. Spätestens nach vier Jahren des Zusammenseins geben sich mehr als die Hälfte aller Hochzeitspaare das Ja-Wort.
Romantik rules, immer noch und immer wieder. Beim Heiratsantrag sind die Sitten der guten alten Schule nach wie vor der Renner. In mehr als acht von zehn Fällen gibt es einen klassischen Heiratsantrag mit allem Drum und Dran. Und wenn es dann zum Antrag kommt, knien sich immer noch sechs von zehn Partnern elegant vor ihrer Herzensdame nieder.
Allerdings sind im Vergleich zum Vorjahr leichte Veränderungen zu bemerken. Vor Jahresfrist gab es nämlich noch ein paar mehr klassische Heiratsanträge (-4,7 Prozent) und es gingen dabei auch noch ein paar mehr Gentlemen auf die Knie (-3 Prozent). Ähnliche Veränderungen zeigen sich in der Folge auch bei der Frage nach dem Geschlecht des Partners, der den Heiratsantrag gestellt hat. Die Rollenbilder ändern sich, allerdings eher langsam.
Eine leichte Transformation der Erwartungen zeigt sich auch beim Thema Verlobungsring. Als nicht minder klassischer und traditioneller Hochzeitsbrauch genießt er weiter eine überragende Popularität unter den Brautleuten. Vergleichbar dem Brauch des Antrags auf Knien legen nahezu 85 Prozent aller Hochzeitspaare großen Wert auf das einmalige Schmuckstück.
Mit dem Verlobungsring geben sich die Partner gemeinsam das ernsthaftest mögliche Heiratsversprechen. So wie es übrigens auch von seinem historischen Erfinder, Papst Stephan I. im 3. Jahrhundert nach Christus angedacht war, einem großen Verfechter der Unauflöslichkeit der Ehe. Die Magie des Verlobungsringes scheint nahezu ungebrochen.
Männer und Frauen gleichermaßen? Weit gefehlt! Zwar spricht jede*r in Deutschland gefühlt drei Mal am Tag über Gleichberechtigung. Oft wird die Gendergerechtigkeit, die ein ernstes Thema ist, sogar durch sprachliche Stilblüten karikiert. Wenn es aber um den wichtigsten Antrag im Leben geht, lassen die Damen den Herren immer noch gerne den Vortritt.
Etwa in acht von zehn Fällen, so lernen wir aus der aktuellen Hochzeitsstudie, ergreift der Bräutigam die Initiative zur Verlobung. Nur fast zwei von zehn Bräuten nehmen das selbst in die Hand. Und damit nochmals zurück zu den sich sehr langsam verändernden Rollenbildern: Mit +5,6 Prozent gibt es 2022 immerhin ein paar mutige heiratswillige Damen mehr in Deutschland.
Der Ort, wo sich viele Paare auf die Ehe einschwören und oft gegenseitig mit dem überreichten Verlobungsring strahlend vor Liebe das Ja gestehen, variiert gar nicht mehr so stark. Im Wesentlichen wird der Antrag 2022 zuhause in den eigenen vier Wänden gemacht oder im Urlaub. Eine von diesen beiden Antworten gaben mehr als 70 Prozent aller Befragten zu Protokoll.
Interessant ist, dass das Thema Urlaub beim Heiraten also immer noch sehr wohl eine Rolle spielt. Nur eben nicht beim Finden des Partners, sondern eher beim Inszenieren des Antrags oder beim Flittern. Alle anderen Nennungen subsummieren sich schließlich in den verbleibenden rund 30 Prozent, wobei der gute alte Spaziergang dabei mit knapp 10 Prozent noch die häufigste Antwort war.
Fast schon folgerichtig aus den Antworten und Trends auf die Frage nach dem Ort des Heiratsantrags können wir erneut die Antworten auf den gesellschaftlichen Rahmen bei der Verlobung interpretieren. Denn mehr als acht von zehn Brautpaaren genießen den Moment intim nur für sich, sprich zu zweit.
Das ist mit -4 Prozent zwar etwas weniger als noch vor Jahresfrist. Aber im Grunde ihrer Herzen wollen die Turteltäubchen 2022 halt immer noch ihre Ruhe haben. Falls überhaupt jemand dabei sein darf, dann sind das in einem von zehn Fällen die Familie und nur in einem von dreizehn Fällen enge Freunde.
Das Thema der zunehmenden Digitalisierung hatten wir bereits bei der Frage nach dem Ort des Kennenlernens als signifikant ansteigend wahrgenommen. Und so stellt sich die Tendenz auch bei dieser Frage dar. Inzwischen teilt und shared nahezu fast die Hälfte aller Brautpaare ihre große Freude über die Verlobung in einem Post oder Tweet in den sozialen Medien.
Das sind immerhin +5,4 Prozent mehr als noch in der Hochzeitsstudie des Vorjahres. Geht diese Entwicklung so weiter, könnte das schon 2023, spätestens 2024 zur selbstverständlichen Mehrheitshandlung werden. Vollzieht sich da gar nicht mal so langsam ein Generationenwechsel? Lösen die „Digital Natives“ beim Heiraten die „Digital Immigrants“ ab? Es sieht fast so aus.
Infos zur Hochzeitsplanung holen sich die jungen Leute freilich aus dem Internet. Hier finden die Brautpaare die besten Ideen, wie die Organisation der eigenen Hochzeit super gelingt und die Deko formidabel ausschaut. Zum Feintuning tauscht man sich dann noch persönlich im direkten sozialen Umfeld aus. DIY selbst mit Hand anlegen bei der Hochzeitsdeko versteht sich für die meisten von selbst. Macht ja Spaß. So wie auch der gute alte Junggesellen-Abschied. Mehr als drei Viertel aller Bald-Vermählten feiern diese wilde Sause gerne, nur bitte nicht mit mehr als neun Freunden.
Die top Informationsquelle für Ideen zur eigenen Hochzeitsplanung ist und bleibt das Internet. Fast alle befragten Hochzeitspaare holen sich hier den entscheidenden Input. Soziale Netzwerke, vor allem die auf Bilder fokussierten Anbieter wie Pinterest (ca. 74 Prozent) und Instagram (ca. 58 Prozent), sind dabei am populärsten. Ungebrochen beliebt bleibt ebenfalls der direkte persönliche Kontakt im sozialen Umfeld.
Fast drei Viertel aller Paare holen sich Tipps und Anregungen durch persönliche Empfehlungen von Bekannten, Freunden und Familie. Jeder Dritte schmökert zudem immer noch gerne oldschool durch Magazine und Bücher. Ein kleines Revival erlebt mit dem Fernsehen ein alter linearer Kanal. Das TV bleibt aber im Vergleich ein randständiger Einfluss als Inspirationsquelle. Nur etwa jeder Siebente findet in diesem Format noch Ideen für die eigene Hochzeitsplanung.
Apropos „World Wide Web“: Da das Internet nicht nur bei der Hochzeitsplanung, sondern nahezu überall heute das dominierende top Informationsmedium ist, gewinnen auch sog. Hochzeitshomepages weiterhin zunehmend an Bedeutung. Vor wenigen Jahren waren sie noch fast gänzlich unbekannt, eine Randerscheinung.
In der Gegenwart 2022 aber nutzt bereits mehr als jeder Fünfte die digitalen Vorteile und Erleichterungen, die ein individueller Webauftritt für die eigene Hochzeit bieten kann, zum Beispiel bei Planung und Vorbereitung (Information und Steuerung der Gäste), Durchführung (Programminformationen) und Nachbereitung (Visualisierung für Gäste und Beteiligte). Dieser neue Trend verfestigt sich mit +4 Prozent im Vergleich zum Jahre 2021 merklich.
„Do-It-Yourself“ (DIY) oder schlicht einfach „selbstgemacht“ bleibt Trend. Über 70 Prozent der Befragten geben in der Studie an, dass sie bei der Dekoration ihrer Hochzeit selbst mit anpacken, basteln, dekorieren usw. Deutschland ist und bleibt ein Land der kreativen Selbermacher. So macht vielen das Heiraten noch mehr Spaß.
Nicht so einig sind sich die Mehrheiten beim Thema Deko-Trends. Klassisch ohne modernen Schnickschnack oder trendy zum Beispiel mit Wedding Walls, Hochzeitsbögen oder abgefahrenen Holzelementen? Da schlagen sich fast 15 Prozent auf die Trendsetter-Seite, knapp 30 Prozent bleiben lieber nostalgisch traditionell und deutlich über 50 Prozent entscheiden sich einfach gar nicht für eine klare Linie. Sie setzen auf eine individuelle Mischung aus beidem.
Das muss sein, keine Frage! Das beantworten zumindest mehr als drei Viertel aller Befragten so. Die schöne alte Tradition, den „JGA“ zumeist geschlechtergetrennt wild zu feiern, ist ohne Ende angesagt. Die leichte Tendenz zum überhöhten Alkoholkonsum und zur rituellen Sexualisierung gehört für viele Heiratswilligen fest zum Ende aller Tage als Single.
Beim Junggesellenabschied, der für gewöhnlich kurze Zeit vor der Hochzeit stattfindet und meist von Freunden oder den Trauzeugen arrangiert wird, sollten sich aber bitte nicht zu viele Leute herumdrängeln. Die Mehrheit der partywütigen Bald-Eheleute feiert gerne mit fünf bis neun Freunden. Dass es mal mehr als 14 Personen werden, ist höchst selten.
Paare heiraten hierzulande im Sommer, in Weiß und zwar mit Trauzeugen. Die Hochzeit lassen sie sich mit 14.563 Euro ordentlich was kosten. Gefeiert wird im Schnitt gemeinsam mit 67 Gästen. Bei der Zeremonie nehmen sie einen gemeinsamen Familiennamen an. All das ist und bleibt laut dieser Studie fast so sicher wie das Amen in der Kirche. Wobei auf den Kirchenbezug selbst nur noch knapp jedes zweite Brautpaar setzt. Denn neben der standesamtlichen Trauung gehört eine religiöse Trauung on top nur noch für 43,8 Prozent der Deutschen zum Heiraten dazu. Wenn, dann ist es freilich zumeist eine katholische oder evangelische Zeremonie. Ob diese Entwicklung nur auf Corona und seine Restriktionen zurückzuführen ist oder einen gesellschaftlichen Wandel abbildet, wird sich zeigen.
Der Sommer ist und bleibt die populärste Jahreszeit für die Hochzeitsfeier. Mit über 55 Prozent entscheiden sich mehr als zwei von vier Brautpaaren für eine Hochzeit in der wärmsten Jahreszeit. Wer dagegen im Winter Hochzeit feiert, kann womöglich die besten Schnäppchen ergattern.
Gerade dann bieten viele Locations die besten Chancen auf attraktive Preis-Leistungs-Angebote. Denn nur jedes neunzehnte Paar will bei Schnee, Graupel und frühzeitiger Dunkelheit Hochzeit feiern. Manche mögen es. Frühling und Herbst landen bei den Terminen zwar weit abgeschlagen nach dem Sommer, aber dennoch weit vor dem Winter. Beide wechselhaften Jahreszeiten können nahezu gleich viele Befürworter für sich verbuchen.
Auf diese Frage ergibt sich ein ähnlich ausgeglichenes Verteilungsbild der Antworten, wie es wohl nur noch bei der Frage nach der Dauer des Zusammenseins vor der Hochzeit der Fall ist. Rund ein Drittel aller Hochzeitspaare lässt sich nämlich ausschließlich standesamtlich trauen. Diese Pflicht, die Heirat vor dem Staat, reicht ihnen völlig.
Etwa ein weiteres Drittel entscheidet sich für eine schöne kirchliche Trauung zusätzlich zur standesamtlichen Trauung. Und das restliche Drittel setzt auf den staatlichen Pflichtteil alternativ die Zeremonie einer freien Trauung drauf. Die Veränderungen der Antworten im Vorjahresvergleich sind bei dieser Frage gering.
Ob nur vor dem Standesamt oder obendrauf noch eine (wenn, dann hierbei freie) Zeremonie, mit 56,2 Prozent entscheidet sich die knappe Mehrheit der Deutschen inzwischen für eine Trauung ohne göttlichen Segen. Von den 43,8 Prozent der befragten Brautpaare, die sich zusätzlich explizit für eine religiöse Zeremonie entscheiden, wählen die meisten eine katholische oder evangelische Feier.
Die katholischen und evangelischen Konfessionen dominieren dabei etwa auf Augenhöhe miteinander. Ökumenische Zeremonien liegen mit weitem Abstand auf dem vierten bzw. fünften Rang. Muslimische Zeremonien (erstmals gesondert erfasst) wünscht sich etwa jedes 100. Brautpaar für die Hochzeit in Deutschland. Spannend an dieser Stelle bleibt die Frage, ob sich dieses Bild nach Corona wieder verändert oder ob die Deutschen gar nicht mehr so aktiv dem (zumeist christlichen) Glauben anhängen, wie zuweilen gesellschaftlich der Anschein vermittelt wird.
Über alle Budgets hinweg kostet eine deutsche Hochzeit im Durchschnitt exakt 14.563 Euro pro Brautpaar. Nur jedes 42. Paar legt für die Hochzeit mehr als 40.000 Euro auf den Tisch. Dafür schaut jedes zehnte Paar im Gegenzug dolle aufs Geld beim eigenen größten Tag des Lebens und gibt sehr sparsam weniger als 5.000 Euro für die Hochzeit aus.
Unterm Strich geben die Brautpaare 2022 also 726 Euro mehr für ihre Hochzeit aus als noch im Vorjahr. Erreicht die deutsche Heiratsfreude in der Zeit nach den Restriktionen durch Corona wieder Vorkrisenniveau und geben sich in Deutschland pro Jahr wieder mehr als 400.000 Paare das Ja-Wort, ergibt sich daraus ein Marktvolumen von mehr als 5,8 Milliarden Euro pro Jahr.
Die Länge der Gästelisten bei deutschen Hochzeiten ist minimal kürzer geworden als noch im Jahr zuvor. Bei neun von zehn Trauungen und Hochzeitsfeiern nehmen entweder weniger als 50 bis hin zu maximal 100 Gästen teil. Über alle Zahlen hinweg feiern bei einer deutschen Hochzeit rund 67 Gäste mit dem glücklichen Brautpaar. Das macht im Durchschnitt also einen Gast weniger je Hochzeit als noch im Jahre 2021.
Lebt die deutsche Heiratsfreude in der Post-Corona-Zeit auf wie zuvor, also geben sich in Deutschland pro Jahr wieder mehr als 400.000 Paare das Ja-Wort, nehmen an Hochzeiten landesweit jährlich mindestens 26,8 Millionen Gäste teil. Sehr viele davon reisen an, reisen ab, übernachten, essen und trinken. Alle davon wollen außerdem durch ein Programm gut unterhalten sein. Das stellt in Summe einen erheblichen Faktor für das deutsche Hotel-, Tourismus- und Eventgewerbe dar.
Hochzeitsschulden sind Ehrenschulden. Schöner Ansatz, aber Schulden gibt’s hier kaum. Von den 14.563 Euro, die jede Hochzeit in Deutschland aktuell im Durchschnitt kostet, bezahlen mehr als zwei Drittel aller Brautpaare die Gesamtrechnung komplett selbst. Nur jedes 76. Paar lässt sich von den Eltern bezuschussen und begleicht dann die Differenz selbst. Letzteres ist ein deutlicher Unterschied zum Vorjahr. Da beteiligte sich noch mehr als jedes vierte Elternpaar an den Kosten.
Sind die Eltern geiziger geworden? Nein! Denn die wirklich erstaunliche Veränderung zu 2021 lautet: Dieses Jahr zahlt ein Viertel aller Eltern gleich die ganze Hochzeit aus eigener Tasche. Im Jahr zuvor tat das lediglich jedes 43. Elternpaar. Die Erkenntnis, dass der Hochzeitsmarkt in Deutschland für Finanzinstitute ein beschauliches Feld bleibt, hat dagegen Bestand. Nur jedes 15. Paar macht für Trauung und Hochzeitsfeier Schulden bei der Bank. Deutschland heiratet solvent.
Mit 85,7 Prozent entscheiden sich fast neun von zehn Paaren und Partnern bei der Hochzeit für die Annahme eines gemeinsamen Familiennamens ohne Bindestrich. Nur knapp neun Prozent der Paare wählen die Variante des Doppelnamens, der immerhin ebenfalls noch ein gemeinsamer Familienname ist, nur ein neuer halt.
Die Beliebtheit von Doppelnamen à la Loriots Herrn Müller-Lüdenscheidt, doppelt und mit DT am Ende versteht sich, verharrt aus statistischer Sicht also auf niedrigem Niveau. Sogar noch weniger beliebt ist die Variante, den alten Familiennamen trotz Hochzeit beizubehalten. Nur noch jedes 18. Paar entscheidet sich 2022 dafür, bei den Familiennamen alles beim Alten zu belassen.
Auf den ersten Teil der Frage gibt es nur eine und zwar eine glasklare Antwort: Ja! Diese Tradition behauptet sich felsenfest. Mehr als neun von zehn Paaren heiraten in Weiß. Gerade das weiße Brautkleid der Dame ist und bleibt ein Muss am Hochzeitstag. Ähnlich fest verankert scheint die Tradition der Trauzeugen.
Denn ebenfalls mehr als neun von zehn Paaren legen Wert auf den Beistand, die Bezeugung und die enge Betreuung mit Rat und Tat durch ihre Trauzeugen. Die uralte und schöne Tradition, die bis ins 19. Jahrhundert hinein übrigens noch Schemelführer hieß, weil der Trauzeuge die Aufgabe hatte, die Braut bis zum Trauschemel zu geleiten, bleibt ebenso ein Dauerbrenner.
Das beste Geschenk ist ein Geldgeschenk. Noch besser sind nur noch mehr Geldgeschenke. Geld ist DAS Hochzeitsgeschenk. Da ist kein Brautpaar ungehalten, wenn sich die Geschenke doppelt und dreifach gleichen. Liebe haben die Heiratenden füreinander Tag für Tag im Überfluss. Knapp zu sein scheint oft nur der Kies. Apropos Kies: Schließlich soll die Knete, wenn alle Feierlichkeiten bezahlt sind, auch noch für die Flitterwochen reichen. Am beliebtesten sind die Ziele, wo Sonne, Sand und Strand exotisch schön lachen.
Dazu haben die befragten Paare eine klare Meinung. Fast drei Viertel haben konkrete Geschenkewünsche. Die große Mehrheit der Ja-Antworten entfällt dabei auf Geldgeschenke. Womöglich korrespondiert das direkt mit den Antworten auf die Frage, wer die Hochzeit am Ende bezahlt. Nur etwa ein Viertel äußert keine konkreten Geschenkewünsche. Von denen, die konkrete Geschenkewünsche äußern und dabei nicht auf Geldgeschenke aus sind (8,6 Prozent), legen die allermeisten einen sog. „Hochzeitstisch“ an.
Der Brauch wurde in den 1920er Jahren in Chicago erfunden und erfreut sich bis heute noch einer gewissen Beliebtheit. Wenn es ein Geschenketisch sein soll, dann einer im Internet. So wollen es fast zwei Drittel der Betroffenen. Das Angebot stammt meist von Kaufhäusern, spezialisierten Einzelhändlern und Webseiten. Diese koordinieren für das Brautpaar die vorher ausgelegte Geschenkeliste, so dass kein Paar ungewollte oder doppelte Geschenke erhält.
Ein Trend zum Festhalten an geliebten Traditionen ist bei den Antworten auf diese Frage ebenso unverkennbar. Drei Viertel aller Brautpaare starten direkt oder nahe dem Hochzeitstag in die gemeinsamen Flitterwochen, so es die aktuellen Reiseumstände wegen Corona zulassen. Andernfalls gilt: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben!
Lediglich 26,6 Prozent verzichten auf dieses schöne Ritual. Und wenn geflittert wird, gehören fast immer Sonne, exotische Kulturen und häufig auch Strand zum Programm. Kaum eines der 20 beliebtesten Reiseziele für Flitterwochen bietet einen anderen Fokus. Jungvermählte Paare wollen halt dorthin, wo es warm, hell und spannend ist.
Wie bereits erwähnt, finden jedes Jahr in Deutschland über 400.000 Eheschließungen statt. Das gilt normalerweise. Heiraten in Zeiten von Corona und COVID 19 ist aber nach wie vor alles andere als normal. Die Restriktionen in Sachen Hygiene oder gar Verschiebungen und Absagen machen allen zu schaffen. Noch immer finden weniger Hochzeiten statt als vor Corona. Heirateten laut Statistischem Bundesamt 2019 noch 416.324 Paare, waren es 2020 nur 373.319. Die Zahlen für 2021 laufen kumuliert sogar auf nur noch rund 360.000 Eheschließungen hinaus. Dennoch gehen die meisten Brautpaare souverän mit der Situation um. Viele Hochzeiten finden immer noch statt, das Budget bleibt erstaunlich oft konstant und nur wenige Gäste können am Ende doch nicht teilnehmen.
Die Antworten auf diese Frage fallen deutlich und aus Sicht aller Beteiligten noch leidlich erfreulich aus. 73 Prozent, folglich rund sieben von zehn Brautpaaren, heiraten immerhin zum geplanten Termin. 26 Prozent, mithin also immerhin jedes vierte Brautpaar, verschiebt die Feierlichkeiten jedoch in die Zukunft. Und Gottseidank nur ein Prozent sagt die Hochzeit wegen Corona schon komplett ab.
Der Wille, sich einander festlich und mit Liebe in den Stand der Ehe zu begeben, ist folglich nahezu ungebrochen. Geht man davon aus, dass im Jahre 2021 im Jahresschnitt rund 56.000 Hochzeiten weniger als im Referenzjahr 2019 stattfinden konnten, dürfte die übergroße Mehrheit davon hoffentlich bald nachgeholt werden können. Ähnliches gilt für die Pläne der frisch Vermählten, danach in die Flitterwochen zu verreisen.
Auch hier zeigt die aktuelle Hochzeitsstudie, dass Ausblick und Planungssicherheit für alle Beteiligten beim Heiraten und Hochzeit feiern für die Umstände noch einigermaßen stabil zu sein scheinen. Das ist eine weitere gute Nachricht in schwierigen Zeiten. Für die überwiegende Mehrheit von 79,4 Prozent, also für nahezu vier von fünf Paaren, ändert die Krise nichts am Budget.
Weder an dem für die Hochzeit, noch an dem für die Flitterwochen. Beachtliche 17,7 Prozent der Hochzeitspaare haben den Kostenrahmen allerdings auch nach oben anpassen müssen. Somit sind allein 2021 immerhin knapp 64.000 Hochzeiten teurer ausgefallen als ursprünglich geplant. Im Gegensatz dazu korrigieren nur marginale 2,9 Prozent aller Paare ihr Budget nach unten.
Ganz gleich, ob die Hochzeit noch im Jahre 2021 stattfand oder erst 2022 bzw. 2023 stattfinden wird, zeigt sich bei der Frage nach dem Veranstaltungsort ebenfalls eine leidlich ausgeprägte Stabilität bei den Antworten. Ein weiterer kleiner Lichtblick für alle Beteiligten in beschwerlichen Zeiten.
87,5 Prozent der Hochzeitspaare geben an, dass sie an der ausgewählten Location festhalten oder festgehalten haben. Nur 12,5 Prozent, also etwa nur jedes achte Paar, weichen bzw. wichen auf einen anderen Veranstaltungsort aus. Der Traum soll für viele weiterleben und da gehört eben auch die perfekte Location dazu. Jede Traumhochzeit braucht schließlich ihre Traumlocation.
Bei dieser Frage zeigt sich gleich eine ganze Bandbreite von Schwankungen, die das Leben unter Corona-Bedingungen für die Heiratswilligen mit sich bringt. Während die große Mehrzahl meint, dass egal, ob sich was verändert hat oder nicht, sie unverändert heiraten wollen, gibt es tatsächlich eben auch 15,9 Prozent, die sich grundsätzlich zum Nachdenken genötigt sehen.
Zerstört Corona das künftige gemeinsame Eheglück, noch bevor es begonnen hat? Rund jedes sechste Paar denkt immerhin darüber nach. Für mehr als jedes zweite Paar ist das glücklicherweise gar kein Problem. Sie warten geduldig und freuen sich unverändert auf den großen Tag. Der Rest der Befragten scheint verständlicherweise einfach nur genervt.
Ebenso leidlich und insofern erfreulich stabil wie in der Budgetfrage oder bei der Frage nach dem Veranstaltungsort geben sich die Antworten auf den Umfang der jeweiligen Gästeliste. Nur weniger als jedes fünfte Paar sieht oder sah sich gezwungen, die Gästeanzahl unter den schwierigen Bedingungen wegen Corona nach unten zu korrigieren.
Zwar können also nicht mehr alle und jeder unter allen Umständen an der Hochzeit teilnehmen, meistens aber schon alle die, die dem Brautpaar wirklich wichtig sind. Mehr als vier von fünf Hochzeiten finden im geplanten Gästekreis der Ursprungsplanung statt. Ergo sind fast alle Lieben zum großen Tag mit dabei.
Interessante Rückschlüsse über die Tatsache, dass trotz teils harter Corona-Beschränkungen in der jüngeren Vergangenheit dennoch so viele Hochzeiten stattfinden bzw. stattfanden, ermöglichen die aufschlussreichen Antworten auf diese Fragen. Immerhin arrangiert demnach ein Viertel aller Brautpaare, dass zu ihrer Hochzeit ein sicheres Hygienekonzept Anwendung findet.
Noch vorsichtiger und umsichtiger agieren die Brautleute aktuell in Sachen Tests und Impfungen. Deutlich weniger als die Hälfte der privaten Veranstaltungen findet ganz ohne den Blick auf Tests und Impfungen statt. Auf fast jedem dritten Event sind Gäste und Veranstalter hingegen durch 3G geschützt. Fast jede zwölfte Hochzeit setzt gar auf 2G und jede siebte sogar auf 2G+. Safety first!
Anzahl der Brautpaare: 5.483
Befragungszeitraum: 2. bis 28. Februar 2022 (*eingeflossene Sekundärdaten, z.B. vom Statistischen Bundesamt, zuletzt aktualisiert am 16. März 2022)
Befragungsdesign: Online-Umfrage
Befragt durch: WeddyPlace
Anmerkung: Vergleiche zum Vorjahr beziehen sich auf die WeddyPlace Hochzeitsstudie 2021
Copyright: Gerne können alle Ergebnisse und Grafiken der Studie kostenfrei für die Berichterstattung genutzt werden. Der Urheber WeddyPlace ist jedoch bei Verwendung bitte deutlich kenntlich zu machen.